Wenn im Herbst die Kürbisse in allen Farben und Formen die Märkte füllen, denken die meisten an Suppe, Ofengemüse oder Halloween. Doch der Kürbis ist weit mehr als nur ein beliebtes Herbstgemüse – er ist eine uralte Heilpflanze mit großem inneren Wert.

Während das Fruchtfleisch mit seinen Ballaststoffen, Beta-Carotin und Mineralstoffen für die Küche wertvoll ist, liegt der eigentliche medizinische Schatz in den Kürbiskernen. Diese kleinen Kraftpakete enthalten reichlich Linolsäure, eine essentielle Fettsäure, die für gesunde Zellmembranen sorgt und Entzündungsprozesse im Körper regulieren kann. Dazu kommen Spurenelemente wie Zink, Mangan und Selen – ein Trio, das das Immunsystem stärkt, die Hormonregulation unterstützt und antioxidativ wirkt. Auch die Vitamine B1 und E tragen zu Energiegewinnung, Nervenfunktion und Zellschutz bei.

Besonders spannend sind die sekundären Pflanzenstoffe, vor allem Carotinoide, die nicht nur für die intensive Farbe sorgen, sondern auch freie Radikale neutralisieren – also echte Anti-Aging-Helfer aus der Natur.

Wissenschaftlich interessant ist die Wirkung der Kürbiskerne auf Blutzucker- und Cholesterinspiegel. Studien zeigen, dass regelmäßiger Verzehr helfen kann, den Blutzucker zu stabilisieren und „schlechtes“ LDL-Cholesterin zu senken. Das macht Kürbiskerne auch für Herz-Kreislauf-Patienten und Menschen mit beginnender Insulinresistenz wertvoll.

In der Naturheilkunde werden Kürbiskerne und Kürbiskernöl zudem traditionell bei Reizblasen, Blasenschwäche und Prostatabeschwerden eingesetzt. Bestimmte Inhaltsstoffe können die Blasenmuskulatur stärken und entzündliche Prozesse in der Prostata mildern – sanft, aber wirksam.

Auch in der Kosmetik spielt Kürbiskernöl eine Rolle: Es pflegt trockene, empfindliche Haut, unterstützt die Regeneration und verleiht einen natürlichen Glanz. Dank seines hohen Anteils an Antioxidantien wirkt es wie ein kleiner Schutzschild gegen Hautalterung.

Praxis-Impuls:
Ein Esslöffel Kürbiskerne täglich – ob im Müsli, über den Salat gestreut oder als Snack zwischendurch – kann auf sanfte Weise viel für die Gesundheit bewirken. Und wer seiner Haut etwas Gutes tun will, gönnt sich ein paar Tropfen Kürbiskernöl als Pflege am Abend.

Der Kürbis zeigt uns: Heilpflanzen müssen nicht exotisch sein – manchmal liegen sie direkt auf dem Teller.

Herzlichst,
Katharina Dieke

Heilpraktikerin – Kinder- & Naturheilpraxis